🏃Frauchen wird Hundefitnesstrainer

Genetische Erkrankungen des Bewegungsapparates beim Hund

Werbung

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der Dogtisch Academy entstanden und beinhaltet daher Werbung.

Modul 3

Im dritten Modul meiner Ausbildung zur Hundefitnesstrainerin bei der Dogtisch Academy ging es um die Entwicklungsstufen des Hundes, vom Welpen bis zum Senior, sowie um körperliche und optische Unterschiede zwischen Rüde und Hündin. Außerdem wurden Erkrankungen des Gelenkapparates durchgenommen, da eine Hundefitnesstrainerin diese erkennen sollte um mit dem Hund entsprechend zu arbeiten.

Ich möchte gleich zu Beginn meines Beitrages einmal darauf hinweisen, dass ich kein Tierarzt bin und lediglich erlerntes zusammenfasse. Wenn ihr also Symptome an eurem Hund bemerkt oder ihr meint, eine der nachfolgenden Erkrankung bei eurem Hund zu erkennen, wendet euch bitte direkt an euren Tierarzt, nur dieser kennt euch und euren Hund und kann euch eine Diagnose stellen. Auch wenn ich versuche, so gut es geht zu recherchieren, kann es immer vorkommen, dass etwas fehlt oder nicht richtig ist, dies ist natürlich keine Absicht und in diesem Fall bin ich für einen Hinweis dankbar, um Änderungen vornehmen zu können.

Augen auf beim Welpenkauf

Wenn man sich mit möglichen genetischen Erkrankungen beim Hund befasst, wird man schnell erkennen, dass es gerade rund um Bewegungsapparat betreffend einige mögliche Erkrankungen gibt die auftreten könnten. Um diese Erkrankungen zu verhindern ist leider die einzige Möglichkeit, aufgefunden Elterntiere zu achten. Nur wenn Züchter auf gesunde Elterntiere zurückgreifen kann ein Großteil dieser Erkrankungen eingedämmt werden, was aber nicht beutetet, dass dann keine Gefahr mehr für die Welpen besteht. Denn auch äußere Einflüsse wie Ernährung, Aktivität und Bewegung beim Züchter, aber auch beim neuen Hundebesitzer, spielen eine wichtige Rolle.

Daher sollte man beim Welpenkauf unbedingt auf die Seriosität des Züchters achten, da ein guter Züchter immer die Elterntiere auf mögliche Erkrankungen und Erbkrankheiten untersuchen lässt und hierüber Auskunft geben sowie die Testergebnisse des Tierarztes vorlegen kann. Man kann sich auch erkundigen, ob es in den vorherigen Würfen Erkrankungen gab, die vererbbar sind.

Ein guter Züchter wird die zukünftigen Hundeeltern auf alle möglichen Erkrankungen der ausgesuchten Rasse Informieren und aber auch alles dafür tun, damit sich seine Welpen bestmöglich entwickeln und einen sehr guten Start in ein langes und gesundes Hundeleben haben.

Auf die richtige Fütterung kommt es an

Wenn der Welpe also z.B. ein Futter bekommt, welches zu wenige wichtige Nährstoffe wie Calcium und Phosphor beinhaltet, kann sich der Welpe nicht richtig entwickeln, oder wenn er viel zu lange ein Welpenfutter oder zu früh ein Futter für erwachsene Hunde bekommt, können dies Fehler sein, die sich später anhand vom Ausbruch dieser Erkrankungen oder andere Probleme im Bewegungsapparat bemerkbar machen können.

Auch wenn immer wieder gesagt wird, dass Welpenfutter keinen Sinn machen würde, so stimmt dies nicht, denn in einem guten und hochwertigen Welpenfutter findet sich ein spezielles Verhältnis von Calicum und Phosphor damit die Knochen später ein gutes und gesundes Grundgerüst im Hundekörper bilden können. Ein erwachsener Hund benötigt ein ganz anderes Verhältnis von Calcium und Phosphor und auch bei den anderen Mineralstoffen gibt es im Welpenfutter meist ein ganz anderes Verhältnis, als wir es beim adulten Hund im Futter finden. Wie lang ein Welpe das spezielle Welpenfutter bekommen sollte, bespricht man am besten mit dem Züchter oder auch dem Tierarzt, aber auch ein Hundeernährungsberater kann hier wichtige Tipps geben und ist auch bei der weiteren Fütterung behilflich. Generell kann man das nämlich nicht pauschalisieren, denn jeder Hund ist ein Individuum und jede Rasse hat spezielle Ansprüche. Kleine Hunde sind viel schneller fertig als große Hunde, darum hört hier bitte nicht auf irgendwelche Gerüchte oder Halbwissen und fragt einen Fachmann.

Bewegungslevel beachten

Natürlich ist ein Welpe noch nicht fertig entwickelt, hat eine schwache Muskulatur, die Knochen befinden sich im Wachstum und darum muss man immer aufpassen, wie viel Bewegung man dem Welpen zumutet. Ein Welpe sollte natürlich so viel wie möglich kennen lernen, jedoch sollte unbedingt auf Dinge wie hochspringen, runterspringen, Treppen runter laufen und lange Spaziergänge verzichtet werden. Gerade bei Landungen von Sprüngen oder bei den Stauchbewegungen vom Treppen runter laufen, werden die viel zu schwachen Vorderpfoten zu stark belastet, was schnell zu Verletzungen führen kann. Wenn man hier viel zu früh mit solchen Dingen beginnt, dann kann es auch sein, dass vererbbare Krankheiten schneller ausbrechen oder sie sich bilden, auch wenn die Elterntiere gesund waren.

Einige Züchter fördern ihre Welpen auch schon etwas im Bereich Bewegung und Koordination sowie Körpergefühl, indem sie die Welpen in Bällebäder setzen, über Wackelbretter laufen lassen oder den Hund ganz langsam Treppen steigen lassen. Aber auch hier wird alles nur wenige Minuten gemacht und immer auf den körperlichen Zustand des Welpen geachtet. Generell sollte man einen Welpen körperlich niemals überfordern und die Faustregel, dass ein Welpe nur 1 Minute pro Lebenswoche unterwegs sein, gilt noch immer. Natürlich sollte man dabei immer beachten, was der Welpe gerade macht. Wenn er nur auf der Wiese sitzt und schnüffelt, sollte dies natürlich ganz anders bewertet werden, als würde er mit anderen Welpen spielen oder eine Körperübung machen.

Der Puppy-Puzzle-Test

Um zu erfahren, wie ein Welpe körperlich aussehen wird, wenn er erwachsen ist, gibt es mit dem sogenannten Puppy-Puzzle-Test, welcher in den USA von Pat und Bob Hastings entwickelt wurde, eine sehr gute und genaue Möglichkeit. Das ist gerade bei zukünftigen Sporthunden sehr wichtig, denn in einem sehr kurzen Zeitraum haben die zukünftigen Hundebesitzer die Möglichkeit zu erkennen, ob sich der ausgesuchte Welpe für eine Hundesportart eignen wird. Man kann damit aber auch durchaus schon erste Schwachstellen im Körper erkennen und somit von Anfang an mit Hilfe von Physiotherapie und Fitnesstraining hieran arbeiten.

In einem Alter von 8 Wochen (plus/minus drei Tagen) besteht also die Möglichkeit das genaue Abbild des erwachsenen Hundes am Welpen zu erkennen. Voraussetzung hierfür ist das genaue und gerade Aufstellen des Welpen, so dass man die genaue Winkelung von Vorher- und Hintergliedmaßen erkennen kann. Es gibt hier ganz genaue Kriterien nach denen der Welpe aufgestellt werden muss. Anschließend wird der Hund seitlich und mit der Hilfe von Spiegeln beurteilt.

Der Hund und seine genetischen Erkrankungen am Bewegungsapparat

Einige typische Erkrankungen am Bewegungsapparat des Hundes sind unter anderem die Krankheitsbilder der Hüftgelenksdysplasie, Osteochondrosis Dissecans, Patella-Luxation, Ellenbogengelenksdysplasie und die sogenannten Übergangswirbel. Das können durchaus genetische Erkrankungen sein, aber auch aufgrund anderer Gründe als Krankheitsbild auftauchen, ganz egal ob die Elterntiere erkrankt sind oder nicht.

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Die Hüftgelenksdysplasie, kurz HD genannt, ist eine der bekanntesten und häufigsten genetischen Erkrankungen des Bewegungsapparates, aber auch ohne genetische Einflüsse kann die HD, gerade bei großen und mittelgroßen Rassen- sowie Mischlingshunden, auftauchen.

Hierbei handelt es sich um eine fehlerhafte Entwicklung des Hüftgelenks. Der Hüftgelenkskopf ist nicht richtig in der Pfanne im Becken verankert und der Hüftgelenkskopf kann zudem verändert sein. Zusätzlich kann die Gelenkkapsel eine Störung der Kollagenen Fasern vorweisen, weswegen es zu Stabilitätsproblemen des Hüftgelenks kommen kann. Aufgrund dieser Stabilitätsprobleme wird der Bandapprat am Gelenk zu sehr belastet und feinste Einrisse können in den Bändern, aber auch in der Gelenkkapsel entstehen, welche den betroffenen Hund, ganz gleich welchen Alters, lahmen lassen. Je nachdem wie die Muskulatur der Hinterhand ausgebildet ist, kann eine HD lange symptomlos verlaufen.

Bereits ganz junge Hunde können an HD erkranken, wobei man davon ausgeht, dass diese erst im zunehmenden Alter Schmerzen verursacht. Sobald hierfür Anzeichen vorliegen, sollte ein Tierarzt für umfangreiche Untersuchungen und regelmässige Kontrollen aufgesucht werden. Ganz wichtig zu wissen ist, dass bei beginnender HD noch keine Arthrose vorliegt, auch wenn ein betroffener Hund Lahmheit anzeigt. Schmerzen hat der Hund, sobald der Knorpel zerstört wurde und/oder Arthrose vorliegt.

Oftmals wird die Diagnose HD bei einem ganz normalen Routineröntgen festgestellt. Die HD kann übrigens nur über ein spezielles Röntgenbild zu 100% gestellt werden. der Hund muss dafür in einer ganz besonderen Position liegen, wofür meist eine Narkose nötig ist, da die Haltung für den Hund sehr unangenehm ist. Gerade junge Hunde, mit denen Hundesport gemacht werden soll, wird dieses Routineröntgen zum Ausschluss einer HD durchgeführt.

Symptome HD

Tatsächlich unterscheiden sich die Symptome einer HD beim Hund nach dem Alter, da je nach Alter und Lebensphase die Muskeln und Gelenke anders ausgebildet sind und hier große Unterschiede vorliegen.

Junge Hunde

Bei einem jungen Hund können wir oftmals einen hüpfenden/stark schwankenden Gang erkennen, bei schnellen Gangarten kann auch ein hoppeln wie beim Hasen auffallen. Der erkrankte Hund zeigt die Symptome ganz plötzlich und zeigt wenig Bewegungsfreude, es kann also sein, dass er nicht gern Gassi geht oder ungern spielen möchte. Beim jungen Hund finden wir trotz Erkrankung und Symptomen noch keine geschwächten Muskelzellen und es findet auch noch kein Abbau von Muskeln statt.

Alte Hunde

Der alte Hund zeigt einen steifen Gang, der vielleicht sogar schleichend daher kommt. Generell neigt der alte Hund zu wenig Bewegungsfreude und versucht viel zu liegen und wird viel schlafen wollen, denn ein alter an HD erkrankter Hund ermüdet sehr schnell, wenn er in Bewegung ist. Die Symptome kommen ganz langsam daher und die Erkrankung wird dann zunehmend schwerer. Zudem finden wir stark geschwächte Muskelzellen, die sich nach und nach abbauen.

Unterschiedliche Grade der HD

Die Diagnose HD wird, wie schon gesagt, mit einem Röntgenbild, aber auch mit bestimmten weiteren Untersuchungen gestellt. Hierbei werden die Form des Oberschenkelkopfs, die Stellung der Hüftgelenkspfanne, Form des Oberschenkelhals, mögliche knöcherne Zubildungen und die Winkelmessung nach Norberg, betrachtet, da nur so eine ganz genaue Diagnose gestellt werden kann.

Bei der Diagnosenstellung muss man zudem die unterschiedlichen Grade der HD beachten.

HD A – Hier ist der Hund frei von einer HD

HD B – Hier liegt eine Übergangsform der HD vor

HD C – Hier haben wir eine leichte HD vorliegen

HD D – Hier ist die HD mittelschwer

HD E – Hier ist die HD besonders schwer ausgeprägt

Behandlungsmöglichkeiten der HD beim Hund

Je nachdem welchen Grad der HD wir beim Hund vorliegen haben, sind die Therapiemöglichkeiten verschieden und teilweise nicht gegeben. Die Behandlungsmöglichkeiten hängen wirklich sehr stark von dem jeweiligen Schweregrad der HD ab und sind nicht immer von Erfolg gekrönt. Es gibt auch viele Hunde bei denen die HD entweder nicht therapiert werden kann oder die Behandlung nicht anschlägt.

Eine Behandlung einer vorliegenden HD kann sehr langwierig und vor allem sehr teuer werden. Ob eine Therapie anschlägt hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab wie z.B. Alter, Knochenwachstum, Grad der HD, Gewicht des Hundes, Gewichtsverteilung, Winkelung etc.

Die Behandlungsform ist sehr vielfältig, von reiner Medikation und Operation ist alles möglich. Je nach Schweregrad der HD wird ein Tierarzt vermutlich erst den medikamentösen Weg wählen und erst bei ausbleiben eines Behandlungserfolges zu einer Operation raten. Es gibt sehr viele Hunde bei denen eine medikamentöse Behandlung sehr gut Erfolge erzielt und eine Operation eben nicht mehr nötig ist.

Es wird immer wieder davor gewarnt, dass Tierärzte zu schnell zu einer künstlichen Hüfte für den erkrankten Hund greifen wollen. Dies sollte wirklich der letzte Ausweg sein, wenn wirklich nichts anderes möglich ist bzw. die vorherige Therapie nicht gegriffen hat.

Wichtige Bestandteile einer Therapie bei HD ist neben einer gründlichen und regelmässigen Physiotherapie eine Unterbrechung von Entzündung und Schmerzen, Abnahme von möglichem Übergewicht, Belastungsveränderung und es wird zu einigen Nahrungsergänzungsmitteln geraten, wie z.B. Grünlippmuschelpulver oder auch spezielle HD-Präparate.

Falls man sich für eine Operation entscheiden sollte, gibt es neben einem künstlichen Hüftgelenk weitere Operationsverfahren, die je nach Schweregrad der HD, zur Auswahl stehen könnten. Ich möchte hier einmal kurz einige Operationsmethoden erwähnen, welche ich aber nur kurz anschneide und nicht bis ins kleinste Detail aufführe, da mir hier das nötige Fachwissen fehlt.

Operationsmethoden bei HD

Beckenosteotomien

Wird am häufigsten bei jüngeren HD-Patienten gewählt, da hier meist keine Arthrose beim erkrankten Hund vorliegt. Bei diesem Operationsverfahren wird die Hüftgelenkspfanne “umgestellt” und soll den Oberschenkelkopf besser stützen können. Hiermit soll das Ausrenken des Oberschenkelkopfes vermindert werden. Der Vorteil läge hierbei, dass die Zerstörung des Gelenkknorpels verhindert werden könnte, wenn das Operationsverfahren erfolgreich ist.

Symphysiodese

Hierbei wird das Becken in seinem Wachstum gestoppt. Diese Methode ist nur für sehr junge Hunde, die sich noch im Wachstum befinden, möglich. Da eine HD in dem dafür vorgesehenen Alter von 4-5 Monaten meist noch nicht erkannt wird, da hier meist noch kein Röntgenbild gefertigt wird, kommt diese Methode in nur sehr wenigen Fällen zum Einsatz.

Denervation

Bei dieser Methode werden die Nervenenden der Gelenkkapsel zerstört. Hierbei wird das Schmerzempfinden im Bereich der Hüfte gestoppt oder wenigstens sehr stark gebremst. Da der Hund nach einer erfolgreichen Operation weniger Schmerzen beim gehen hat, wird er vermutlich wieder aktiver, was das Gangbild optisch etwas verbessern wird. Es kann auch sein, dass der Hund seine Hinterpfoten deutlich stärker belasten wird.

Künstliches Hüftgelenk

Bei einer sehr schweren HD kann über den Einsatz einer künstlichen Hüfte nachgedacht werden. In einer aufwendigen, aber meist sehr erfolgreichen Operation, werden Gelenkspfanne und Gelenkkopf gegen Implantate ausgetauscht. Diese Operation birgt aber ein sehr hohes Risiko und sollte nur durchgeführt werden, wenn der Hund kaum noch laufen kann und eine sehr deutliche Lahmheit vorliegt die auch unter der Gabe von Schmerzmitteln und Entzündungshemmern nicht besser wird. Der Grad der Arthrose spielt hier übrigens keine Rolle.

Osteochondrosis Dissecans (OCD)

Die Osteochondrosis Dissecans, kurz OCD genannt, betrifft die Knorpel verschiedenster Gelenke, wobei das Schultergelenk sowie der Oberarm am meisten betroffen sind. Aber auch in Ellenbogengelenk sowie Knie- und Sprunggelenk kann eine OCD entstehen. In der Regel tritt eine OCD im Alter von 4-8 Monaten beim heranwachsenden Hund auf. In der Regel entsteht die die OCD anhand einer Nährstoffunterversorgung in der tiefen Knorpelschicht. Am häufigsten sind große bis sehr große Hunde von einer OCD betroffen, wie z.B. bei der Deutschen Dogge, Labrador Retriever, Rottweiler, Neufundländer, Belgischer Schäferhund sowie dem Deutschen Schäferhund.

Während der Wachstumsphase ist es so, dass sich die Korpelzellen sehr stark teilen und der Knorpel und im Extremfall dann immer dicker wird und eine Nährstoffversorgung in allen Schichten des Knorpels kann nicht mehr erfolgen. Die Folge ist das Absterben des Knorpels. Der abgestorbene Teil löst sich dann irgendwann ab und “schleift” im Gelenk. Das kann man sich wie ein “Stein im Schuh” vorstellen, mal tut er weh und mal nicht. Dieser abgestorbene Teil wird in unregelmäßigen Abständen bei Bewegung immer am Gelenk reiben und so eine Entzündung auslösen, was neue Probleme im Bewegungsapparat des Hundes auslöst. Die Folge hiervon sind Arthrose und im Extremfall die komplette Zerstörung des Gelenks.

Das Problem ist auch, je aktiver der heranwachsende Hund ist, desto eher kann das Problem auftreten und sich sehr schnell verschlimmern.

Gründe und Symptome bei einer OCD

Warum eine OCD beim Hund entsteht ist relativ unklar, es gibt zwar diverse Meinungen und Studien, aber die sind alle nicht so wirklich stichhaltig. Man vermutet zum einen, dass eine OCD auftreten kann, wenn der Hund im Welpenalter zu aktiv ist und zu lang bzw. zu wild mit Artgenossen spielt oder bereits in einem so jungen Alter bereits Hundesport oder Sport wie Joggen oder am Rad laufen ausgesetzt wird. Zum anderen kann auch eine falsche Ernährung schuld sein, da ein Futter, welches zu viel Energie dem Welpen zuführt, den Hund schneller wachsen lassen kann und er zu schnell zu viel Gewicht zulegt. ebenso kann ein Futter, welches nicht den richtigen Anteil von Nährstoffen wie Calcium und Phosphor hat, Schuld an der Entstehung einer OCD sein, da dem Hund hier wichtige Grundbausteine fehlen oder in zu großer menge vorhanden sein können. Aber man vermutet auch, dass Hormone und Blutgerinnungsstörungen Schuld an der Entstehung von einer OCD sein können.

Ein Hund, welcher eine OCD entwickelt, wird relativ früh anfangen, mit der betroffenen Pfote zu lahmen. er wird die vollständige Belastung meiden und kann auch Schmerzen anzeigen. Daher sollte bei einem jungen Hund, einer großen Rasse, der sehr früh anfängt zu lahmen ein Tierarzt für die genaue Untersuchung aufgesucht werden.

Behandlungsmöglichkeiten der OCD beim Hund

Der Tierarzt wird durch verschiedene Tests und Untersuchungen der Gelenke feststellen, ob der Hund Schmerzen aufweist und sich das Gelenk durch ein Röntgenbild ansehen. Allerdings ist hier auch meistens ein MRT von Nöten. Ebenso wird eine Gelenkspiegelung recht häufig zur Diagnosenstellung angewendet.

Ist die OCD sehr früh festgestellt, so kann man mit einer zügigen Behandlung Glück haben, dass die OCD therapiert und behandelt werden kann und dann für immer verschwindet. Aber das geschieht nur recht selten, da die meisten Hundehalter die Anzeichen wie Lahmheit anfangs nicht ernst nehmen und somit ein Vorstellen beim Tierarzt zu spät erfolgt und ein Abheilen nicht mehr möglich ist.

Für eine Behandlung kommt es drauf an, ob sich schon Knorpeltevile abgelöst haben und diese schon “frei” im Gelenk umher schwimmen. Wenn ja, müssen diese operativ entfernt werden. Ebenso wird dann in einer umfangreichen Operation der Knorpel abgeschliffen und geglättet, damit keine neuen Reibungspunkte entstehen können.

Nach der Operation muss der Hund für mehrere Wochen ruhig gehalten werden und es muss ein langsamer Aufbau mit Physiotherapie erfolgen.

Patella-Luxation

Von der Patella-Luxation haben vor allem die Hundebesitzer kleiner Hunde bestimmt schon einmal gehört, da leider gerade die Minis hiervon am meisten betroffen und, was aber nicht heißt, dass die großen Hunde frei von der Patella-Luxation sein müssen. Schlußendlich kann es leider bei jedem Hund, ganz egal welcher Größe, auftreten.

Die Patella-Luxation ist eine der häufigsten Erkrankungen am Bewegungsapparat und tritt immer dann auf, wenn die Kniescheibe nicht genügend Platz hat, um an ihrer eigentliche Stelle zu bleiben und aus ihrer Position rutscht. Dieses “aus der Position” rutschen der Kniescheibe gescheit bei Belastung und Druck in der Bewegung. Die Kniescheibe weicht hierbei zur Seite aus.

Gründe und Symptome einer Patella-Luxation

Die Gründe einer Patella-Luxation sind anatomische Anomalien vom Oberschenkel und eine Fehlstellung der Achseln im Bereich des Ober- und Unterschenkels. Man kann es sich vom Prinzip ganz einfach vorstellen: Nehmen wir einmal an, dass die Kniescheibe ein Schlitten ist und die zwei Rillen am Oberschenkel, welche die Kniescheibe stabilisieren, sind eine Bobbahn. Wenn diese Rillen, also die Seitenwände der Bobbahn zu niedrig sind, kann die Kniescheibe, also der Schlitten, einfach darüber gleiten und fällt aus der Bobbahn. Eine Achselfehlstellung haben wir dann vorliegen, wenn der Unterschenkel im Vergleich zum Oberschenkel optisch verdreht aussieht. In diesem Fall wird es der Kniescheibe noch leichter gemacht aus der eigentlichen Lage herauszuspringen, da es keine richtige Stabilisierung gibt.

Als typische Symptome kann der Hundehalter ein humpeln oder Anheben der betroffenen Pfote feststellen. Der Hund läuft dann teilweise auf drei Beinen, hüpft in der Luft oder humpelt etwas. Auch beim Treppensteigen kann man Symptome wie z.B. eine Belastung von nur drei Beinen oder ein umher hüpfen, beobachten.

Behandlungsmöglichkeiten der Paella-Luxation beim Hund

Es gibt bei der Patella-Luxation verschiedene Grade, die eine unterschiedliche Behandlungsform erfordern. Grundsätzlich gilt auch hier, sobald Symptome beobachtet werden, sollte ein Tierarzt oder ein guter Pysiotherapheut aufgesucht werden, da diese dann mit einigen Handgriffen ganz einfach feststellen können, ob die Kniescheibe fest sitzt oder sich leicht lösen lässt. Anhand einer Gangbildanaylse und einem möglichen Röntgenbild lassen sich dann die möglichen Grade der Erkrankung feststellen und dann ein entsprechender Behandlungsplan aufstellen.

Bei Grad 1 bis 3 gleitet die Kniescheibe oftmals noch von alleine wieder in die alte Position und der Hund wird dieses typische “umherspringen auf drei Beinen” zeigen, welches sich immer wieder wiederholen wird. Dies kann bei jedem zweiten/dritten Schritt, aber auch nur bei jedem 10 Schritt vorkommen, dies ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Man kann bei Grad 1 bis 3 viel mit Physiotherapie erreichen, aber dennoch muss man erwähne, dass sich der Knorpel des Kniegelenks mit jedem erneuten Herausspringen immer etwas mehr abschleifen wird. Die Symptome werden mit der Zeit immer mehr und es kann zu weiteren Erkrankungen oder gar Entzündungen des Bewegungsapparates kommen. Zudem können sich Arthrosen bilden, weswegen sehr häufig eine Operation ab Grad 2 empfohlen wird.

Spätestens bei Grad 4 ist eine Operation umumgänglich, wobei es hier tatsächlich Physiotherapeuten gibt, die davon abraten und betreffende Hunde allein mit täglichen Übungen wieder relativ fit machen konnten.

In Grad 4 ist die Kniescheibe dauerhaft luxiert und kann nicht mehr von alleine zurückspringen. Aus diesem Grund, wird der Hund das Hund nicht mehr belasten wollen und dann dauerhaft auf drei Beinen laufen wollen oder gar lahmen.

Die Operationsmöglichkeiten sind je nach Grad recht unterschiedlich und da mir hier das nötige Fachwissen fehlt, werde ich hier nicht weiter darauf eingehen. Man sollte sich auf jeden Fall von seinem Tierarzt beraten lassen und ggf. eine Zweitmeinung einholen. Nach einer Operation, die in jedem Grad sehr umfangreich ist, folgt eine lange Ruhephase und ein langes Aufbauprogramm mit Physiotraining. Leider gibt es keine Erfolgsgarantie, dass ein Hund nach einer Operation beschwerdefrei sein wird, da es viele Hunde gibt, die weiterhin die Symptome zeigen oder dauerhaft das betreffenden Bein nicht belasten wollen und lahmen. Daher sollte man sich ganz genau beraten lassen und immer auch einen Physiotherapeuten sowie einen Orthopäden für Hunde zur Rate ziehen.

Ellenbogengelenksdysplasie (ED)

Der Ellenbogen ist bei einer Ellenbogengelenksdysplasie, kurz ED genannt, betroffen und die ED bildet die häufigste Urasche von Lahmheit der Vorderpfote beim Hund. Gerade bei Schäferhunden, Labradoren, Berner Sennenhunden und Rottweilern kommt die ED sehr häufig vor.

Man kann eine ED bereits sehr früh erkennen, heißt im Alter von 5 bis 8 Monate, also mitten in der Heuptwachstumsphase beim Junghund. Was aber nicht heißt, dass danach keine Bildung einer ED mehr möglich ist, da die ED auch anschließend jederzeit auftreten kann. Aber die ersten Symptome wie Lahmheit und Weigerung zur Belastung der Pfote, wird man eher in der frühen Wachstumsphase erkennen können.

Gründe und Symptome bei einer ED

Das Ellenbogen Gelenk besteht aus drei knöchernen Anteilen. Wir haben hier den Oberarm, Speiche und Unna, welche mit einem Knorpel überzogen sind. Wenn diese drei Knochen im Wachstum nicht gleichmäßig wachsen, kann es zu Störungen und Beeinträchtigungen kommen. Es bildet sich aufgrund der Ungleichmäßigkeit eine Art Stufe, welche einzelne Anteile im Gelenk stärker belasten lässt und es somit zu Abnutzungserscheinungen kommen kann. Hieraus bildet sich dann die ED.

Wir haben bei der ED mehrere Formen vorliegen. Zum einen kann es sein, dass die Elle zu breit für den Oberarm geworden ist und nicht an ihren eigentlichen Platz passt. Dadurch löst sich bei Bewegungen ein Stück der Elle ab und wir haben eine Stufe. Nun würde der Hauptteil es Körpergewichts nicht mehr von der Elle übernommen werden können, sondern der Fortsatz muss das Gewicht tragen, wofür er aber nicht ausgelegt ist, und der Hund zu Schmerzen neigen wird.

Dann gibt es noch einen zapfenförmigen Knochenfortsatz, welcher weit oben an der Elle liegt. Sobald der Hund das Ellenbogengelenk bewegt, ragt dieser Zapfen heraus und stabilisiert das Gelenk. Wenn dieser Zapfen jedoch nicht ganz mit der Elle verwachsen kann bildet sich hier eine Stufe und der Zapfen kann das Gelenk nicht wie vorgesehen stabilisieren. Es kann sich hieraus sogar eine OCD bilden. Die Bewegung ist nur eingeschränkt möglich und der Hund wird hier zu Lahmheit liegen, da ihm die Belastung des Gelenks Schmerzen bereitet.

Behandlungsmöglichkeiten der ED beim Hund

Da ich im Bezug auf die ED kein nötiges Fachwissen habe, kann ich lediglich sagen, dass eine schnelle Erstellung bei einem Tierarzt wichtig ist. Dieser wird die ED mithilfe eines Röntgenbildes sowie einer Gangbildanalyse diagnostizieren. In den meisten Fällen wird man um eine Operation nicht drum herum kommen. Hierbei gibt es aber je nach Art der ED mehrere Möglichkeiten.

Übergangswirbel

Vom Übergangswirbel werden die wenigsten etwas gehört haben, da er nicht so häufig auftritt, wie die anderen genannten Erkrankungen. Um das Krankheitsbild des Übergangswirbels zu erklären, sollte man vorher einmal kurz sagen, dass das Kreuzbein beim Hund, aus drei miteinander verschmolzenen Wirbeln besteht. Dabei sind Wirbelkörper sowie die Fortsätze perfekt miteinander verschmolzen und bilden quasi eine “Einheit”. Beim Übergangswirbel besteht diese “Einheit” jedoch nicht, da der erste Wirbel des Kreuzbein eben nicht mit dem erst verschmolzen ist.

Der Übergangswirbel kommt in drei verschiedenen Typen daher:

  • Beim Typ 1 des Übergangswirbels ist der erste Wirbel des Kreuzbeins nicht mit den restlichen Wirbeln verschmolzen, bildet aber dennoch weiterhin das Kreuzbein. Das Kreuzbein kann weiterhin stabil bleiben und der Hund zeigt kaum Symptome. Studien haben übrigens herausgefunden, dass fast 1/4 aller Hunde unter Typ 1 des Übergangswirbels leiden, aber (fast) symptomfrei sind und es daher unbemerkt bleibt.
  • Typ 2 des Übergangswirbels ist deutlich ausgeprägter, da die beiden Querfortsätze des ersten Wirbelkörpers stärker gebildet sind. Der erste Kreuzbeinwirbel ist zudem nicht mit dem Rest verschmolzen.
  • Und bei Typ 3 des Übergangswirbels sind Querfortsätze und der erste Wirbelkörper nur einseitig nicht mit dem erst verschmolzen, was bedeutet, dass der Wirbel nicht symmetrisch ist. Wenn man von oben auf den Wirbelkörper schaut könnte man das Kreuzbein optisch auch ganz leicht mit der Lendenwirbelsäule verwechseln, da die sich in diesem Stadium sehr ähnlich sehen.

Gerade bei Typ 2 und Typ 3 hat der Hund Schmerzen und wird Symptome wie Lahmheit oder körperliche Abgeschlagenheit aufweisen, da ihm jede Form der Bewegung weh tun wird. Bei diesen beiden Formen sollte Hundesport unbedingt vermieden werden. Sehr häufig in diesen beiden Stadien ist das Cauda Equina Compressions Syndrom, wobei das Rückenmark sehr stark eingeengt wird und keinen Bewegungsspielraum mehr hat, weswegen diese Einebnung für den Hund sehr schmerzhaft ist.

Vielleicht gefällt dir ja auch dieser Blogbeitrag...