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Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der Dogtisch Academy entstanden und wurde aufgrund der Verlinkung als Werbung gekennzeichnet.
Modul 2
Im zweiten Modul meiner Ausbildung zur Hundefitnesstrainerin bei der Dogtisch Academy ging es um Bewegungslehre des Hundes, also Wissen was für eine angehende Hundefitnesstrainerin wirklich wichtig ist. Denn bevor wir Übungen aufbauen und ausführen, müssen wir einfach die Bewegungen des Hundes kennen und verstanden haben. Hierzu wurden die einzelnen Gangarten des Hundes besprochen und außerdem ging es um die inneren Organe des Hundes.
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Der Hund in Bewegung
Bevor wir uns mit den unterschiedlichen Gangarten des Hundes befassen, möchte ich euch ein paar grundlegende Informationen zum Bewegungsablauf erklären, denn die Bewegung des Hundes ist weitaus mehr als nur die unterschiedlichen Gangarten zu kennen.
Aktiver und Passiver Bewegungsapparat
Seine Bewegung verdank der Hund dem aktiven und passiven Bewegungsapparat beides befindet sich in einem gut ausgeglichenen Zusammenspiel. Der aktive Bewegungsapparat wird über elektrische Reize vom Gehirn gesteuert. Hier werden also über die Befehle, welche vom Gehirn kommen Sehnen, Faszien und ganze Muskelgruppen bewegt. Der passive Bewegungsapparat gibt dem Körper seine Form, da er aus Knochen und Gelenken sowie Bändern besteht. Das Gehirn sendet in jeder Sekunde tausend Informationen an die Bestandteile des aktiven und passiven Bewegungsapparates, um den Hund richtig zu steuern und seine Bewegungen gleichmässig auszuführen.
Der Schwerpunkt des Hundes
Der Schwerpunkt ist der Punkt im Hund, der alles optimal ausbalanciert. Würde man einen Hund an seinem Schwerpunkt aufhängen, dann würde hier die optimalste Verlagerung von Gewicht bestehen und der Hund könnte problemlos seine Balance halten.
Wo der Schwerpunkt beim Hund liegt, kann zwar je nach Rasse und Größe des Hundes ein wenig abweichen, liegt aber in der Regel bei den meisten Hunden zwischen der neuen und zehnten Rippe. Der Schwerpunkt des Hundes kann mithilfe von Balanceübungen sowie Koordinationstraining ausgebaut und verstärkt werden.
Wenn wir bei einem stehenden Hund eine Pfote hochheben, sagen wir die rechte Vorderpfote, dann wird der Hund seinen Schwerpunkt direkt auf die rechte Hinterpfote verlagern, um sein Gewicht auszubalancieren. Der Schwerpunkt wandert also mit der Bewegung. Wenn ein Hund bergauf läuft, dann wird seine Vorderhand stärker belastet, also liegt der Schwerpunkt dann auf den Vorderpfoten. Und genau diese Verteilung des Schwerpunktes können wir uns im Fitnesstraining zu nütze machen und darum sind Balance- und Koordinationsübungen für den gesunden Hund sehr wichtig. Denn so kann der Hund im Alltag mit allen möglichen Bewegungsstörern besser klar kommen.
Die Arbeit von Gehirn und Nerven
Damit der Hund sein Gleichgewicht perfekt halten kann, können wir also mithilfe von Balancetraining den Schwerpunkt besser trainieren. Und das ist sehr wichtig, da mit diesem Training die Propriozeption, also die eigene Körperwahrnehmung geschult wird. Das Gehirn bekommt bei all unseren Übungen, dank vieler kleiner Rezeptoren, Signale in die Periphere gesendet, mithilfe derer der Körper in der Lage ist, sich die Ausführung und Bewegung zu merken und abzuspeichern. Somit fällt dem Hund dann die Übungen mit jeder Wiederholung leichter und das Gleichgewicht kann immer besser gehalten werden. Im Körper passiert dabei so unglaublich viel. Das Gehirn sendet Befehle an die Stell- und Haltereflexe im Körper (das sind bestimmte Muskelgruppen, die hauptsächlich im Rumpf liegen), das Gleichgewichtsorgan berechnet die Lage des Schwerpunktes, die Rezeptoren im gesamten Körper nehmen die Spannung im Gewebe wahr und senden viele kleine Befehle an das Gehirn, damit dieses weiß, wie der Körper des Hundes sich gerade bewegt und welcher Muskel wie gesteuert werden soll.
Wenn der Hund sich bewegt, ist das Gehirn also die ganze Zeit Empfangsbereit für all die kleinen Befehle die es an Muskeln, Organe etc. versendet, aber auch, die Signale die es selbst von diesen ehemaligen Empfängern selbst empfängt.
Das passiert bei Bewegung im Körper
Wenn ihr euren Hund in der Bewegung, z.B. im normalen Schritt einmal näher betrachtet, werdet ihr feststellen können, dass es bei jedem seiner Schritte für jede einzelne Pfote eine Stemm- und eine Vorschwingphase gibt. Als Stemmphase wird der Moment bezeichnet, wo die Pfote auf den Boden komplett aufliegt, also Kontakt zum Boden besteht. Und die Vorschwingphase ist dann logischerweise der Moment, wo die Pfote in der Luft ist, da das Bein also in der Luft hängt, wird die Vorschwingphase auch als Hangbeinphase bezeichnet. Die Pfote hat sich in dieser Phase längst vom Boden abgestoßen und hängt in der Luft um die nächste Stemmphase einzuleiten.
Sobald der Hund seine Pfote auf den Boden legt, das nennen wir Abfußen, werden die Kräfte aus dem Körper des Hundes aus den Boden übertragen. Mit dieser Kraft kann der Hund sich dann wieder erneut abstoßen, die Kräfte fließen also wieder zurück und werden für die weitere Fortbewegung genutzt.Ein Teil dieser Energie geht auf die Gelenke über, um das Abfedern zu erleichtern und ein Teil der Energie geht auch verloren. Die Stärke dieser Energie hängt u.a. von der Rasse und Körpergröße aber auch seines Gewichts ab. Zudem kommt es darauf an, wie der Schwerpunkt in der aktuellen Bewegung steht und wie das Gleichgewicht verteilt ist. Außerdem nimmt die Geschwindigkeit, also das Gangtempo, eine wichtige Rolle in dieser Kräfteverteilung ein. Man kann sich merken; je schneller der Hund voran kommt, desto kürzer ist die Stemmphase und desto mehr Kräfte müssen in sehr sehr kurzer Zeit vom Gelenk abgefedert werden.

Die Gangarten des Hundes
Unsere Hunde verfügen über vier verschiedene Gangarten. Wir unterscheiden in Schritt, Trab, Pass und Galopp. Jede dieser Gangarten verfügt über feine Unterschiede und beim genauen Beobachten des Hundes fallen diese auch schnell auf.
Der Hund im Schritt
Jeder wird sich denken können, dass der Schritt die langsamste Gangart des Hundes ist. Im Schritt werden die Pfoten nacheinander auf derselben Linie aufgesetzt. Also wenn die rechte Vorderpfote gehoben wurde, folgt die rechte Hinterpfote. Im Schritt finden wir übrigens keine Schwebephase vor, da der Schritt zu langsam dafür ist und wir immer 3 Pfoten am Boden haben. Wir sprechen beim Schritt übrigens von einer Viertaktgangart des Hundes. Wenn wir den Hund in seinem Schritt beobachten, können wir feststellen, dass sich die Wirbelsäule wie eine Welle bewegt, da sich die Wirbelsäule im Schritt sehr viel bewegt.
Der Hund im Trab
Mit dem Trab kommt eine energieeffizientere Gangart ins Spiel. der Hund muss beim Auffußen recht viel Energie in seinem Körper speichern, damit er diese Energie in der Abstemmphase wieder holen kann. Da Traben für Hunde so energieeffizient ist, können unsere Hunde in der Regel, ziemlich weite Strecken nur im Trab hinlegen. Allerdings kommt dies natürlich auf die Rasse an, da es viele Rassen gibt, die von ihrer Züchtung her nicht so ausdauernd gezüchtet wurden, und einem langen Trab somit nicht standhalten würden.
Beim Traben ist eine Schwebephase durchaus zu beobachten, da immer zwei Pfoten gleichzeitig auf dem Boden sein müssen, welche übrigens gegenüber zueinander stehen. Der Trab wird auch als Zweitaktgangart bezeichnet und verfügt über zwei verschiedene Schnelligkeitsarten. Wir haben da einen schnellen kraftvollen trab, aber auch einen sehr langsameren und ruhigeren Trab. Welcher Trab gewählt wird, entscheidet der Hund meist selbst und dies hängt in der Regel von seiner Körpergröße ab. So werden kleine Hunde eher in den schnellen Trab fallen als große Hunde, die dank ihrer langen Beine auch mit dem langsamen Trab gut und schnell voran kommen.
Der Hund im Pass
Eine schöne Mischung aus Trab und Schritt ist der Pass. Hierbei werden gleichzeitig zwei Pfoten einer Seite, also wie beim Schritt, in die Bewegung gebracht. Somit stehen immer zwei Pfoten auf dem Boden und es gibt keine Schwebephase.
Der Schwerpunkt wird in der Bewegung von rechts nach links geschoben, was die Wirbelsäule recht wenig arbeiten lässt und diese daher optisch geht ruhig daherkommt. Da der Pass sehr viel Energie einspart, wird er gern bei Müdigkeit vom Hund gewählt. Aber auch bei Rückenproblemen nutzen Hunde gern den Pass.
Außerdem ist der Pass eine beliebte Gangart in der Unterordnung, da die Zweitaktgangart sehr elegant daher kommt. Und auch wenn der Passgang nicht immer viel als Schonhaltung von Hundehaltern bezeichnet wird, so ist dies längst überholt. Huskys nutzen den Pass viele Kilometer lang, da er eben so energieschonend ist. Zudem gibt es viele Rassen, die aufgrund ihrer Zucht, häufig im Pass laufen. Sollte ein Hund, der vorher nie oder sehr selten im Pass ließ, nun zum Pass neigen, sollte man dies über einen Tierarzt abklären lassen.
Der Hund im Galopp
Der Galopp ist die schnellste und kräftigste Gangart des Hundes. Je nach Hunderasse kann es sich hierbei um eine Dreiertakt- oder auch Viertaktgangart handeln. Der Galopp kommt mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten daher und die Ausführungen der einzelnen Galopparten ist je nach Rasse leicht unterschiedlich.
Vom Prinzip ist es aber immer gleich. der Hund springt mit den beiden Hinterfüßen nach vorn. Dabei greift ein Fuß zuerst auf den Boden, hier erfolgt die meiste Kraftverteilung. Je nach Galoppart und Galopptempo ist die Flugphase unterschiedlich lang bzw. kurz, daher lässt es sich nicht immer sagen, ob ein Hund bei seinem Galopp eine Schwebephase hat, es wären aber grundsätzlich durchaus zwei Schwebephasen möglich.

Von Wendungen und dem Sprung
Wenn ein Hund eine Wendung laufen möchte, leitet die äußerste Pfote die Wendung ein, dass ist bei einer Wendung übrigens immer die äußerste Vorderpfote. Diese übersteigt dann die innere Vorderpfote in der gelaufenen Wendung. Dann folgt die innere Vorderpfote, welche nachgreift und der ehemals äußersten Vorderpfote in ihrer Bewegungsabfolge folgt. Die Wendung wird anschließend über den Rücken an die Hinterpfoten gebracht.
Beim Sprung gibt es drei Phasen, welche wir in Vorbereitungsphase, Ausführungsphase und Vollendungsphase unterteilen.
In der Vorbereitungsphase wird die Entfernung und Höhe des Hindernisses durch die Augen des Hundes geschätzt. Das Gehirn sendet den Befehle für den Galopp und der Hund läuft drauf zu und wählt den passenden Absprung zum Abstand des Hindernisses. Ganz knapp vor der Ausführung des Sprunges, verlagert sich dann der Schwerpunkt nach hinten, da der Hund den Kopf und Hals nach oben hin aufrichtet. Die Hinterhand greift weit unter den Körper, so entsteht genug Kraft um den Körper über das Hindernis zu heben.